17. Dezember 2025
RezensionAndreas Tiedtke: Die Erlöser
Eine kurze Psychologie der Politik
Andreas Tiedke ortet einen „geistigen Gängelwagen“, in dem das Denken und Fühlen der Bürger gefangen ist. Denken und Fühlen der Menschen sind von den herrschenden Traditionen geprägt. Aber es ist wichtig, sich seines Verstandes zu bedienen (Immanuel Kant) und sein Denken laufend zu reflektieren und, falls erforderlich, zu ändern. In der Kindheit antrainierte Verhaltensmuster, wie der Gehorsam gegenüber den Eltern, sind während des Erwachsenwerdens abzulegen, da sie sonst zu einer dauerhaften Infantilisierung führen. Den von der Obrigkeit auf die Bürger ausgeübten Zwang als „normal“ anzuerkennen, ist falsch! Die im Staat herrschenden Top-down-Strukturen“ sind nicht gottgegeben, wie staatsaffine Gelehrte wie etwa Georg W. F. Hegel oder der Mitbegründer der deutschen Sozialdemokratie, Ferdinand Lasalle, es darstellten. Während freie Interaktionen Win-win-Situationen begründen, führt der Einsatz von Zwang stets zu einem Gewinn des einen auf Kosten des anderen. Während gute Eltern ihre Kinder in ein selbstbestimmtes Leben leiten, indem sie die Zügel im Laufe der Jahre lockern, behandelt der Staat seine Bürger wie unmündige Kinder, die er lebenslänglich an der Hand führt, was zur Infantilisierung der Gesellschaft führt. Der Ausgang aus der Unmündigkeit beruht auf einem mehrstufigen Erkenntnisprozess: Erkennen der „unbewussten Inkompetenz“, Überwindung der „bewussten Inkompetenz“, Erlangung „bewusster Kompetenz“, um am Ende eine „unbewusste Kompetenz“ zu erreichen. Doch die Gegenpropaganda ist vielfältig. Das Fernsehen rückt die fürsorgliche Hand des Staates ins vorteilhafteste Licht. Männer werden auf die Rolle von Versagern reduziert. Propaganda ist das Werkzeug der „Haltungsingenieure“, wobei Wiederholungen das wirksamste Mittel des „Gaslightings“ bilden – beispielsweise bei der „Klimakatastrophe“. Ohne Reform der Denkungsart (Kant) wird es nicht möglich sein, dass die Menschen sich Ziele setzen, die mit ihren friedliebenden Haltungen zu sich und der Welt vereinbar sind.
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