24. Juni 2025

RezensionRainer Zitelmann: Warum Entwicklungshilfe nichts bringt und wie Länder wirklich Armut besiegen

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Rainer Zitelmann beleuchtet im ersten Teil die traurige Bilanz der viele Jahrzehnte dauernden Bemühungen westlicher Nationen um die neuerdings als „Entwicklungszusammenarbeit“ titulierte Entwicklungshilfe – vorzugsweise in Afrika. Es handelt sich um ein Milliardengrab, das primär der Finanzierung einer riesigen Elendsbewirtschaftungsindustrie dient und in zweiter Linie zur Zementierung von Korruption und Misswirtschaft in den betroffenen Ländern führt. Eine Erfolgskontrolle findet faktisch nicht statt. Nach der Finalisierung vermeintlich heilsbringender Projekte ist deren Weiterbestand meist nicht gewährleistet. Fazit: Hilfe von außen ist so gut wie immer sinnlos. Wohlstandsmehrende Effekte sind nicht nachweisbar. Wohlstand entsteht nämlich nicht durch den Empfang von Almosen, sondern durch wirtschaftliche Reformen: mehr Markt und weniger Staat. Zitelmann untermauert seine These anhand der beispielhaften Erfolgsgeschichte zweier Staaten: Polen und Vietnam. In Polen herrschten – wie in allen kommunistisch regierten Ländern – wirtschaftliche Stagnation, Misswirtschaft, Korruption und Mangel. Erst die nach dem liberalen Finanzminister Balcerowicz benannten Reformen brachten die Wende. Seine „Schocktherapie“ zeigte rasch Erfolge, wenn auch nicht ohne schmerzhafte Nebenwirkungen, die jede wirksame Therapie mit sich bringt. Die Inflation wurde eingedämmt und die Warenhausregale füllten sich mit Waren. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf stieg rasch an und der allgemeine Wohlstand vergrößerte sich. In Vietnam kam es nach 1986 zwar zu keinem radikalen Bruch mit der Vergangenheit wie in Polen, aber die „Doi-Moi“-Reformen, die auf wirtschaftliche Öffnung zielten, führten eine starke Verringerung der Armut im Lande und eine Steigerung der Lebensqualität herbei. In beiden Fällen führten marktorientierte Reformen zu mehr Wohlstand. Als Negativbeispiele führt Zitelmann Argentinien (vor Milei) und Venezuela an, wo Planwirtschaft und rasantes Staatswachstum zur Verarmung breiter Kreise der Gesellschaft führten.


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