24. Februar 2025
ef 250: Editorial
250 Ausgaben eigentümlich frei
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Artikel aus ef 250, März 2025.
Als wir im März 1998 die erste Ausgabe eigentümlich frei fertigstellten, ahnte wohl niemand, dass dieses verrückte Projekt eines libertären Magazins für den deutschsprachigen Raum 27 Jahre später immer noch bestehen könnte. März 1998 – das war die Spätphase der langen Kanzlerschaft Helmut Kohls. Seither ist verdammt viel Wasser den Rhein hinuntergeflossen. Was haben wir nicht alles an Hü und Hott, an Beängstigendem und Hoffnungsstiftendem gesehen und kommentiert. Netto betrachtet ging es ein gutes Vierteljahrhundert lang aber immer nur in eine Richtung: weniger Freiheit, Schritt für Schritt. Erst betulich – ja, es war eben noch unter Helmut Kohl –, dann ganz allmählich an Geschwindigkeit zunehmend, vor allem ungefähr seit der „Euro-Rettung“ unter Angela Merkel. Dann noch einen Gang schneller mit der gewollten Massenmigration, und schließlich wurde der totalitäre Turbo eingeschaltet während der Pandemie des Politischen. Das waren sicher die dunkelsten Tage, und wir alle befürchteten, dass dies nur die Ouvertüre gewesen sein könnte zum Untergang des gesamten woken Westens.
Doch wenn die Nacht am tiefsten, ist der Tag am nächsten. Und so wurde im November 2023 in Argentinien ein Mann zum Präsidenten gewählt, der dem staunenden Publikum erklärte, er hasse den Staat und sei ein libertärer Anarchokapitalist. Ein Jahr danach wurde in den USA der Antipolitiker Donald Trump zum Präsidenten gewählt, diesmal bis ins Detail auf die Regierungsübernahme vorbereitet und angetreten nicht als Einzelkämpfer im Sumpf Washingtons, sondern mit einem vor Kraft strotzenden Team an Freiheitskämpfern um Elon Musk, JD Vance, Robert F. Kennedy Jr. und einigen anderen, um diesen Sumpf, den tiefen Staat trockenzulegen. Wie nun das amerikanische Dreamteam – und weiterhin auch Javier Milei in Argentinien und erste andere, die sich bereits in Europa anschließen – die Welt verändert, ist atemberaubend. Wir Libertären in und um eigentümlich frei haben erstmals seit 1998 die begründete Vermutung, dass sich das Blatt nun endlich zum Besseren, in Richtung mehr Freiheit wendet. Kann mich mal jemand zwicken, bitte?
Der Westen hatte mit dem Mauerfall 1989 den kommunistischen Widersacher verloren. Danach breitete sich der totalitäre Virus im Inneren aus. Vermutlich ist es kein Zufall, dass 2023 just zu dem Zeitpunkt die Gegenreformation begann, als sich die immer stärker werdenden Brics-Staaten aufmachten, den Westen erneut von außen herauszufordern. Ein woker, weiterhin immer totalitärer, wirtschaftlich und kulturell zunehmend schwächer werdender, überschuldeter und unterlaufener Westen hätte dieser Herausforderung nichts mehr entgegenzusetzen gehabt. Wie gut, dass man sich in der Stunde der Not an die libertären Rezepte erinnerte, denn nur diese konnten Amerika und Europa noch retten. Und ja, ich wage die kühne Prognose anlässlich der 250. Jubiläumsausgabe dieser Zeitschrift: Unsere Ideen werden den Westen retten und zu neuer Stärke zurückführen! In Argentinien ist das Wiedererstarken bereits in vollem Gange, in Amerika hat es begonnen, irgendwann wird die Welle auch Deutschland erreichen. Wir alle sollten nun schwungvoll mit daran arbeiten, dass es hierzulande nicht wieder als Farce geschieht wie zuletzt, als unter Thatcher und Reagan (und in Deutschland etwas verspätet mit Kohl als Farce) schon einmal die libertäre Feuerwehr in verzweifelter Not gerufen wurde.
Ich habe es in den vergangenen Jahren an dieser Stelle einige Male ausgeführt: Der woke Wahnsinn und all die anderen Verirrungen kamen aus Amerika zu uns; die Rettung würde aber auch von dort kommen. Jetzt ist es so weit. Und was besonders hoffnungsvoll stimmt: Milei, Trump, Musk, Vance und Co wissen, dass sie diesmal besonders sorgfältig, ja: nachhaltig, arbeiten müssen, um einen neosozialistischen Gegenschlag unmöglich zu machen, den Reagan und Thatcher noch einmal zuließen. Verehrte Leser und Freunde dieses Magazins, ich möchte mich sehr herzlich bei Ihnen allen bedanken! Ohne Sie wäre eigentümlich frei – und vielleicht auch in dunklen Jahren manche Hoffnung – längst verschwunden. Ich wünsche Ihnen mit diesem Heft ganz besonders viel Lesefreude und Erkenntnisgewinn. Stellvertretend für alle Unterstützer dieser Zeitschrift, den langjährigen Alten wie den neuen Jungen, möchte ich dieses Jubiläumsheft Barbara Gebauer widmen, die uns in der vergangenen Adventszeit mit gefühlt 250 verschiedenen Plätzchensorten und Tausend Häppchen, eines leckerer als das andere, verwöhnte. Ein riesiges Dankeschön an Barbara und alle anderen, die mit ihrem Interesse, ihrem Zuspruch und mit ihrer Hilfe 250 Ausgaben eigentümlich frei möglich gemacht haben!
Auf die nächsten Monate und Jahre – in einer nun, sofern der Schein nicht doch trügt, zunehmend hellen, freiheitlichen „Adventszeit“ der Wiedergeburt des freien Westens! Und solange noch ein einziger miesepetriger Widersacher auszumachen ist: Kein Fußbreit dem letzten neosozialistischen Ausbeuter! Mehr Freiheit!
Information
Diesen Artikel finden Sie gedruckt zusammen mit vielen exklusiv nur dort publizierten Beiträgen in der am 28. Februar erscheinenden März-Ausgabe eigentümlich frei Nr. 250.
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