28. Oktober 2025

RezensionMurray N. Rothbard: Amerikas Große Depression

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Es gibt fünf Punkte, die eine Regierung vermeiden sollte, wenn sie nicht in eine Wirtschaftskrise hineingeraten will oder die sie, wenn sie bereits drin ist, nicht wieder aus ihr herauskommen lassen: die Geldmenge weiterhin ausweiten, Insolvenzen verschleppen, Löhne sowie Preise hoch halten und Konsum stimulieren. In „Amerikas Große Depression“, erstmals beim amerikanischen Mises Institute im Jahr 1963 und inzwischen in der fünften Auflage erschienen, erläutert Murray Rothbard zuerst diese Punkte im Detail und nimmt dabei Bezug auf sämtliche Mythen, die die etablierte Ökonomie begleiten. Mit der These, dass der amerikanische Präsident Herbert Hoover gar ein „Laisser-faire-Kapitalist“ gewesen sei, räumt Rothbard gehörig auf. Keine Krise wurde je so ausführlich behandelt wie die Weltwirtschaftskrise von 1929, und dennoch werden sämtliche Fehler von heutigen Regierungen wiederholt. Anschließend geht Rothbard auf Zahlen, Daten und Fakten ein, bevor er sich abschließend der immer sozialistischer werdenden Politik widmet. Die Präzision, mit der sich Murray Rothbard dem Konjunkturzyklus der Österreichischen Schule widmet, diente bereits der Präsidentschaftskandidatur von Ron Paul in den Jahren 2008 und 2012 als Vorbild, um auf die Subprime-Krise aufmerksam zu machen und seinen berühmten Slogan „End the Fed“ populär zu machen. Allein der Anhang, in dem Rothbard die statistischen Taschenspielertricks der staatlichen Behörden aufdröselt und dabei zum Beispiel Steuerzahlungen von Steuerempfängern herausrechnet, wozu er Brutto- sowie Nettosozialprodukt und Brutto- sowie Nettoprivatprodukt voneinander trennt, erlaubt es dem Leser, hinter die Fassade der Tricks von Mainstream-Ökonomen zu blicken. Für ein akademisches Buch ist es aufgrund vieler Anekdoten durchaus ansprechend zu lesen. Als Fundamentalwerk bezüglich Themen wie Konjunkturzyklus und Wirtschaftskrisen hat es sich seinen besonderen Platz in jedem Bücherregal, das die Werke der Österreichischen Schule enthält, redlich verdient.


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Andreas Tank

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