24. Juni 2025

RezensionJames Dale Davidson (Autor), Lord William Rees-Mogg (Autor), Andreas Tank (Übersetzer): Das souveräne Individuum

Der Übergang zum Informationszeitalter

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Im Jahr 1997 erschien „The Sovereign Individual“ das erste Mal im englischen Original und wurde schnell zu einem Geheimtipp für international tätige Unternehmer und Krypto-Anarchisten. Die Autoren Davidson und Rees-Mogg untersuchen zu einer Zeit, als Google, Amazon, Facebook und Apple entweder noch gar nicht existierten oder keine relevante Marktmacht innehatten, den Fortschritt in der Verkleinerung der Mikroprozessortechnologie. Diese Entwicklung projizieren sie in die Zukunft und kommen zum Ergebnis, dass wir an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter stehen: dem Informationszeitalter. Die Autoren nehmen den Leser mit auf eine Reise durch die Menschheitsgeschichte, bei der sie auf „megapolitische“ Ereignisse hinweisen und darauf, wie diese den Verlauf der Geschichte für immer verändert haben. Der vorherrschende Moralkodex der Katholischen Kirche im feudalistischen Mittelalter, die Erfindung des Schießpulvers oder der Webstuhl zu Beginn der Industrialisierung läuteten stets einen politischen Umbruch und einen damit einhergehenden Wandel in Bezug auf Eigentumsrechte und staatliche Gewalt ein. Während der Untergang des Römischen Reiches sich über Jahrhunderte erstreckte, betonen die Autoren, dass sich der heutige Übergang zum Informationszeitalter innerhalb eines Lebenszeitalters abspielen wird. Dabei trifft so manche Prognose so tief ins Schwarze, dass es beinahe beängstigend ist. Da eine dezentrale Informationsverteilung über das Internet das erste Mal in der Geschichte der Menschheit existiert, sehen die Autoren – wahrscheinlich zur enormen Erleichterung vieler Libertärer – keine Chance für eine sozialistische Weltregierung (Neue Weltordnung), aber ebenso ein Versagen national-reaktionärer Kräfte und begründen im Detail, warum wir autoritäre Herrschaft hinter uns lassen werden. Im deutschen Vorwort beschreiben Titus Gebel und Max Hillebrand den Einfluss, den „Das Souveräne Individuum“ auf sie hatte. Obwohl die Erstveröffentlichung über 25 Jahre zurückliegt, ist das Buch nach wie vor ein wahrer Augenöffner.


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