16. Oktober 2024

RezensionBettina Betz, Harald Betz: Mieses Geld

Das perfide Spiel mit dem digitalen Euro | Ein alarmierendes und dystopisches Zukunftsbild

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Betz, Bettina & Harald: Mieses Geld: Das perfide Spiel mit dem digitalen Euro, 392 Seiten, 26,00 Euro, Aprycot Media

Der Protagonist, Marc Kröger, ist der Sohn eines lokalen Sparkassen-Chefs, und während sein Vater eine solche Karriere für ihn ebenfalls im Sinn hat, möchte dieser lieber nach Frankfurt ziehen und Wirtschaft studieren. Er landet zunächst in einer kommunistischen Wohngemeinschaft, die eigentlich so gar nicht sein Fall ist, und stößt mithilfe einiger Freunde aus der Universität und über das Internet das erste Mal auf Bitcoin. Er investiert früh und wird infolgedessen bald sehr reich. Katharina Heinicke, die Antagonistin, erkennt bereits frühzeitig die Subprime-Krise und scheffelt Milliarden, indem sie selbst ihr nahestehende Menschen betrügt und ausnahmslos alle Lebensumstände auf psychopathische Weise ihrer Karriere unterordnet. Bis diese beiden Charaktere aufeinandertreffen, vergeht einige Zeit, in der man in die Welt des des Buches eintauchen kann. Der Roman „Mieses Geld“ nimmt den Leser mit auf eine spannende Reise voller Emotionen und einer lebensnahen Realität, während er all die trockenen technischen, mathematischen und ökonomischen Details von Bitcoin lediglich beiläufig einstreut. Stattdessen legen Bettina und Harald Betz Wert auf eine für den Leser nachvollziehbare Szenerie mit viel Liebe zum Detail. Die Spannung steigert sich im Laufe der Geschichte dramatisch, während eine ökosozialistische Regierung in Deutschland ihre Kontrolle immer enger zieht, bis zu dem Zeitpunkt, an dem der digitale E-Euro eingeführt wird, der mit einem Social Credit Score verbunden ist. Natürlich machen alle brav mit. Das Belohnungs- und Bestrafungssystem sowie die psychologischen Reaktionen der Mitläufer werden so detailliert erzählt, dass es dem libertären Leser stellenweise eiskalt den Rücken runterläuft und die schlimmste Erwartungshaltung für die echte Zukunft an manchen Stellen noch übertroffen wird. Es fehlt weder an der klassischen Liebesgeschichte noch an liebens- sowie hassenswerten Pro- und Antagonisten. Ich habe jede Zeile genossen und freue mich jetzt schon auf eine mögliche Fortsetzung.


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Andreas Tank

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