27. September 2024

RezensionRalf M. Ruthardt: Das laute Schweigen des Max Grund

(K)ein Roman

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Ruthardt, Ralf M.: Das laute Schweigen des Max Grund. (K)ein Roman, 212 Seiten, 23,00 Euro, Edition PJB 2023

Max, ein alleinerziehender Vater, ist von vielen politischen Entscheidungen irritiert. Die Irritationen werden immer zahlreicher. Max wird unruhig, wenn er an seine Kinder denkt, wenn er an seine eigene Zukunft denkt. Seine Gedanken ziehen Kreise, er findet keine Lösung, findet nicht hinaus aus den Fallen des Zeitgeists. Dies ist – endlich! – eine literarische Verarbeitung der vielen Unsicherheiten, die der Zeitgeist machtvoll in unser Leben drückt. Es ist der Roman von Ralf M. Ruthardt: „Das laute Schweigen des Max Grund“. Auf den Seiten 123 bis 130 zum Beispiel wird die gesamte Logik des automobilen Wandels hin zum E-Antrieb für Automobile hinterfragt – spielerisch, in fiktive Überlegungen des Protagonisten verpackt. Viele Fragen legt der Autor dem Protagonisten in den Mund, die Antworten findet der Leser oft bei sich selbst: Es sind die Zweifel an der Alternativlosigkeit des Vorgehens in der Realität dieser Tage – nicht einmal nur aus Gründen der Vernunft, sondern einer angeblichen Moral. Wenn der Leser, auf einige harte Brocken vorbereitet, zum Kapitel 13 gelangt, ist er doch erstaunt, mit welcher Rasanz er mitgenommen wird auf eine nur fünf Seiten lange schonungslose Abrechnung. Fast emotionslos nimmt Ruthardt die Ideologie des Gender Mainstreaming auseinander. Das gelingt vollständig. Wer dieses Kapitel liest und versteht, der würde sich fortan als Idiot fühlen, wenn er auch nur noch ein einziges Gendersternchen in einem beliebigen Wort platzierte. Bravo, Ralf M. Ruthardt! Und dann geht’s ums Ganze, um die Freiheit. Ein Stichwort dabei: „Nord Stream“ – also Obacht, dieser Roman ist explosiv. Und als hätte es der Leser geahnt – das Ende für den Protagonisten kommt mit dem Ende des Buches, im abschließenden 15. Kapitel. Es ist das Ende seiner Freiheit, das Ende seines selbstbestimmten Lebensentwurfes. Damit ist fast schon zu viel verraten – aber nur fast. So lässt Ruthardt seine Leser davonziehen, in die gedankliche Freiheit, die sie haben. Noch.


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