25. September 2024
RezensionLothar C. Rilinger: Auf der Suche nach dem Licht
Zeichen des Glaubens auf dem Weg von Aquileia nach Rom
Wer auf der Suche nach dem Licht Christi ist, der kommt in Europa nicht umhin, nach Rom zu blicken. Genau das tut Lothar C. Rilinger, der katholische Publizist, in seinem aktuellen Werk. „Auf der Suche nach dem Licht“ beginnt dabei nicht in der Ewigen Stadt. Es handelt sich vielmehr um eine Suche, eine Annäherung. Die äußere Form des Werkes ist die einer Reisebeschreibung von literarischer Qualität, einer Anabasis vom Friaul über Aquileja, das in spätantiker Zeit in die Bedeutungslosigkeit sank, bis hinauf zum Stuhle Petri, nach Roma aeterna. Im durchaus breit angelegten Kapitel über Venedig fokussiert sich der Autor auf zwei Orte, von denen aus er seine Gedanken ausschweifen lässt. In der Kirche Santa Giorgio Maggiore entdeckt er „wahre Größe, die nur in der Verherrlichung Gottes erreicht werden kann“. In der Kirche San Salvatore begegnet der Leser dem Genie Tizians. Lohnende Gedanken über das Verhältnis von Staat und Kirche schließen dieses Kapitel ab. Das Kapitel über Florenz ist wie eine Kuppel geschichtet – vom Äußerlichen nach innen, nach oben und wieder zurück. Als Gesamtkunstwerk beschreibt Rilinger diese Stadt. Giotto, Santa Croce, Dante – das sind gewaltige Stichworte. Die daran geknüpften Themen handeln von der Abkehr, Umkehr und Rückkehr im biblischen Sinne, extrapoliert wird dies vor allem in Bezug auf das Papsttum. Die Ewige Stadt ist das Ziel. Hier, im Licht des Stuhles Petri stehend, breitet der Autor einige ausgewählte kirchliche Themen aus. Der Malteserorden und seine Werke gehören dazu, Papst Pius XII., dessen Heiligsprechung mancherorts erhofft wird, ebenfalls. Ein gewichtiges Kapitel ist Benedikt XVI. gewidmet, dem wahrscheinlich zukünftigen Kirchenlehrer. Rilinger nimmt den Leser an die Hand und zeigt ihm sein Glaubenspanoptikum, auf dass sich ihm Stadt und Erdkreis öffnen. Nur der, dem Roma aeterna ihre Geheimnisse preisgab, der versteht Europa. Das weiß der Autor, das weiß der Verleger, und das erfährt hier auch jeder Leser.
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