21. Dezember 2023

RezensionLudwig von Mises: Allmächtiger Staat

Der Aufstieg des totalen Staates und der totale Krieg

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Wer freut sich nicht, wenn man am Wegesrand einen bunten seltenen Schmetterling entdeckt? Beim Lesen des hier zu besprechenden Buches hatte ich ständig dieses Schmetterlingsgefühl! Im typischen Duktus des großen Ludwig von Mises (immer wohlwollend und stets konsequent liberal) führt der Grand Seigneur der „Österreichischen Schule der Nationalökonomie“ die aggressive Außenpolitik des Nationalsozialismus auf die antiliberalen Kräfte im Deutschen Kaiserreich zurück: auf die Gedanken des SPD-Gründervaters Ferdinand Lassalle und anderer Vordenker des Sozialismus in Deutschland. Dabei stellt er bereits in seiner Einführung Thesen auf, die – gleich bunten Schmetterlingen – ins Auge fallen. Es handelt sich um berechtigte Fragen und Hinweise, die in der politischen Diskussion der (sozialdemokratischen) Mainstream-Medien selten auftauchen. Hier eine Auswahl: „Heute unterstützen diejenigen, die sich selbst als Liberale bezeichnen, Programme, die den Grundsätzen und Doktrinen des alten Liberalismus völlig entgegengesetzt sind. Sie verunglimpfen das Sondereigentum an den Produktionsmitteln.“ Oder: „Die Pazifisten haben nicht erkannt, dass der einzige Weg zu dauerhaftem Frieden darin besteht, die Ursache des Krieges zu beseitigen, den Etatismus, den Trend zu staatlicher Lenkung der Wirtschaft.“ Im Kapitel über den Etatismus stellt Ludwig von Mises klar: „Angesichts der menschlichen Natur ist der Staat eine notwendige Einrichtung. Er ist das vorteilhafteste  Instrument, um menschliches Glück und Wohlergehen zu fördern. Doch er ist nur ein Werkzeug.  Der Staat ist nicht Gott. Er ist Zwang und Unterdrückung; er ist die Polizeigewalt.“ Ludwig von Mises äußert sich auch zur Spezialität des deutschen Sozialismus: „Das deutsche Modell unterscheidet sich von dem russischen darin, dass das Sondereigentum an den Produktionsmitteln (scheinbar und nominell) privat bleibt.“ Beim Nachdenken über die Möglichkeiten zur Bekämpfung des Etatismus empfehle ich, dem Lied „Papillon“ der Sängerin Nicole zu lauschen.


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Dossier: ef 239

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Stephan Fischer

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