07. Dezember 2025

Freies Geld Atlas-Initiative startet Kampagne

Aufruf: Stoppt die grauen Herren und fordert Wahlfreiheit!

von Benjamin Mudlack

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Bildquelle: Benjamin Mudlack Freies Geld für freie Menschen

Am 1. November 2025 fand das alljährliche „Fest der Freiheit“ der Atlas-Initiative statt. Markus Krall, Michael Esfeld und Thorsten Polleit hielten zum Auftakt der Tagung leidenschaftliche Plädoyers für die Freiheit.

Das Fest der Freiheit war zudem der passende Rahmen, um eine Geld-Kampagne zu lancieren und sie den Veranstaltungsteilnehmern vorzustellen. Träger dieser Aufklärungs- und Petitionskampagne ist die Atlas-Initiative. Personell gezogen wird das Unterfangen von Joana Cotar, Markus Krall und dem Autor dieser Zeilen. Joana Cotar kann bereits auf eine sehr erfolgreiche Kampagne zurückblicken. Sie brachte Bitcoin in den Bundestag und steht folglich für die als digitales Gold bekannte Kryptoeinheit. Markus Krall steht wie kaum ein Zweiter im deutschsprachigen Raum für Gold und Goldgeld. Kürzlich veröffentlichte er kritische Beiträge zum Bitcoin. Ich persönlich hege für beide Geldkandidaten Sympathien. Die Differenz bietet das Potenzial für spannende und unterhaltsame Diskussionen, und was uns drei Personen verbindet, ist die Tatsache, dass wir die Wahlfreiheit fordern. Jeder informierte und aufgeklärte Mensch weiß sehr genau, welches Gut und somit auch welches Geld ihm am dienstlichsten ist.

Die drei Bretter der Kampagne

Mit der Kampagne sollen, neben der absoluten Ablehnung des digitalen Euro, drei Bretter intellektuell gebohrt und die bestehende staatsgeldkritische Kernzielgruppe erweitert werden. Das erste Brett ist vergleichsweise dünn, denn es wird lediglich der Bargelderhalt gefordert, was durchaus auch als konservatives Thema klassifiziert werden kann. Mit Brett Nummer zwei wird der freie Markt für Geld adressiert. Dieses Brett ist schon deutlich dicker und klingt für mainstreaminformierte Menschen schon ein wenig abstrakt, da Staat und Geld für viele Menschen zusammengehören.

Das dickste Brett ist eng mit dem gesetzlichen Umstand verwoben, wie beispielsweise der Euro zur Lebenswirklichkeit der Deutschen wurde oder wie am 23. Dezember 1913 die amerikanische Notenbank Fed per US-Kongressabstimmung der Welt aufgezwungen wurde. Den Menschen zu vermitteln, dass Herrschaftsrecht beziehungsweise positive Rechtsetzung aus handlungslogischer Perspektive nicht zu argumentieren ist, stellt sich als große Herausforderung dar. Den Lesern von eigentümlich frei ist natürlich bekannt, dass Recht nur durch freiwillige Übereinkunft und freiwillige Zustimmung entstehen kann. Natürliches Recht geht einher mit Win-Win-Konstellationen. Beide Vertragspartner würden nicht zustimmen, wenn sie nicht profitieren würden. In der heutigen Zeit sind die Menschen umgeben von Win-Lose-Konstellationen beziehungsweise von Verträgen zu Lasten Dritter. Mit nahezu jedem Akt der herrschaftlichen Rechtsetzung werden ohne Widerspruchsmöglichkeit Eigentumsrechte ausgehöhlt. Prominente Beispiele sind der Heizungs- und Sanierungszwang, aber auch der Umstand, wie man den Euro mit den Rettungsmaßnahmen, die im Grunde große Umverteilungs- und Geldverschlechterungsmaßnahmen waren, künstlich am Leben hielt. Die Menschen werden schlichtweg durch das Herrschaftsrecht vor vollendete Tatsachen gestellt und erleben lediglich Diskussionen darüber, in welcher Geschwindigkeit sich die Eigentumsschädigung vollzieht.

Zeitdiebe: Zehn Untaten der Europäischen Zentralbank (EZB)

Ausgangspunkt der Kampagne ist die Kritik an der Europäischen Zentralbank. Die Akteure der EZB sind die grauen Herren, die den Menschen durch ihre Geldverschlechterung Zeit stehlen. Ein durchschnittlicher Arbeitnehmer in Deutschland muss heute mehr als siebenmal so lange für eine Unze Gold arbeiten, als das 1999 zur Errichtung des Euro-Systems der Fall war. Die Abfolge ist einfach. Die vornehmlich staatsverschuldungsinduzierte Inflationierung der Euro-Geldmenge lässt nahezu sämtliche Güterpreise dynamischer als die durchschnittlichen Nettolöhne steigen. Die Folge ist, dass der Wohlstand der breiten Masse der Bevölkerung sinkt. 

Dabei sollte doch eigentlich genau der Kaufkrafterhalt das Mandat der EZB sein. Diese Missstände offenzulegen und den Menschen so vor Augen zu führen, dass sie die Notwendigkeit der Selbstaufklärung in der Geldcausa erkennen, ist die große Zielsetzung der neuen Kampagne. Die Menschen sollen selbst erkennen, dass Zentralbanken die Manifestation der institutionalisierten Geldverschlechterung sind. Zentralbanken setzen durch ihre Geldpolitik im Rahmen der Boom- und Bust-Zyklen große Umverteilungs- und Zentralisierungszyklen in Gang. Die Existenz einer zentralen Geldplanstelle,wie auch die mathematische Modellierung eines sogenannten Leitzinses lassen sich mit freiheitlichen und marktwirtschaftlichen Prinzipien nicht in Einklang bringen. Allerdings ist eben diese zentrale Geldplanstelle zum festen Bestandteil des Weltbildes der meisten Menschen geworden, und daher ist die Aufklärung und Offenlegung der Missstände von so unglaublich großer Bedeutung.

Die zehn Untaten der EZB sind im Kampagnen-Manifest auf einfache Art und Weise erklärt. (Man hätte spielend leicht noch mehr Untaten anführen können, auch das steht außer Frage.)

Erstens Inflation

Die Euro-Geldmenge wurde fast vervierfacht seit 1999.  

Zweitens Diebstahl

Die Ausweitung der Geldmenge enteignet die Menschen schleichend.  

Drittens Täuschung

Die EZB spricht von Inflation, meint aber Teuerung.

Viertens Propaganda

Gemeint ist die Meinungsbeeinflussung für eine Ausweitung der Staatsschulden.

Fünftens Ausbeutung

Umverteilung von unten nach oben durch den Cantillon-Effekt.  

Sechstens Herrschaft

Krieg, Klima und Covid als Vorwand für herrschaftliche Rechtsetzung.

Siebtens Unlauterer Wettbewerb

Unsachliche Propaganda wird gegen gegen Bitcoin und Bargeld betrieben. 

Achtens Raubzug

Leitzinserhöhung innerhalb eines Jahres von null auf 4,5 Prozent.

Neuntens Wohlstandsverringerung

Der Anstieg des Leitzinses belastet die Wirtschaft extrem.

Zehntens Elitismus

Die EZB bediente im Zuge ihres Hyper-Interventionismus Partikularinteressen.

Wo und wie?

Das Manifest ist als PDF-Dokument über die Kampagnen-Webseitefreies-geld.de frei verfügbar und darf gerne breit gestreut werden. Den Untaten schließt sich eine Petition an, die im späten Frühjahr 2026 öffentlichkeitswirksam übergeben werden soll. 

Es ist klar, dass Petitionen selten einen Richtungswechsel erzeugt haben. Die Akzeptanz für den digitalen Euro und für staatliches Geld soll geschwächt und die Ideen für freies Geld sollen gestärkt werden.

Helfen Sie mit, spenden Sie für die Kampagne, teilen Sie die Inhalte, zeichnen Sie die Petition und helfen Sie uns dabei, die Ideen der Freiheit zu verbreiten! Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Information

Diesen Artikel finden Sie gedruckt zusammen mit vielen exklusiv nur dort publizierten Beiträgen in der am 28. November erscheinenden Dezember-Ausgabe eigentümlich frei Nr. 258.


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