17. August 2023
RezensionSebastian Dörn: Von Monstern, Hexen und Zaubergeld
Die märchenhafte Geschichte wie Bitcoin unsere gestohlene Lebenszeit zurückbringen kann
Der Autor Sebastian Dörn ist Professor für Mathematik an der Hochschule Furtwangen und sein Ziel war es, ein kompaktes Bitcoin-Buch zu schreiben, das Menschen anzieht, die bevorzugt unterhaltsame Geschichten anstelle reiner Sachbücher lesen. Das Werk beginnt mit Zitaten aus dem Film „Matrix“ und dem Buch „Alice im Wunderland“, in Anlehnung an die rote Pille, die Morpheus Neo anbietet, und die Reise durch den Kaninchenbau, die irgendwann jeder unternimmt, sobald er auf Bitcoin gestoßen ist. „Von Monstern, Hexen und Zaubergeld“ erzählt die Geschichte des Geldes, erklärt die Probleme des Fiat-Geldsystems und die Ansichten verschiedener ökonomischer Denkschulen wie die des Keynesianismus, der Österreichischen Schule und der Modern Monetary Theory. Auch wenn das Buch zuerst den Eindruck erweckt, mit Hexen, Monstern, Kobolden und Bären ein Kinderbuch zu sein, ist es für Erwachsene absolut lesenswert. Die amüsante Geschichte der Hexe Keynes, der Elfe Augustina und der fabelhaften Welt des Bitcoin wird an passenden Stellen mit Hintergrundinformationen und ausgewählten Zitaten von Roland Baader, Friedrich August von Hayek, Ludwig von Mises, Knut Svanholm und vielen weiteren Autoren ergänzt. Nicht nur die faszinierende Philosophie eines dezentralen Geldnetzwerks, sondern auch technische und ökonomische Hintergründe erklärt Dörn in seinem Buch für Laien leicht verständlich. Nette Zeichnungen und erklärende Graphiken runden das Leseerlebnis ab. Inhaltlich gibt es an der Geschichte um die kleinen, durch Inflation ihrer Lebenszeit beraubten Monster und den Hintergrundinformationen nichts auszusetzen, alles ist stimmig. Einsteiger benötigen hier keinerlei Fachkenntnisse, um Bitcoin verstehen zu können, und Fortgeschrittene erfreuen sich an Witz, Kreativität und darüber, wie ansprechend man eigentlich trockene Themen wie Geld und Wirtschaft darstellen kann.
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