16. Februar 2022

Säkularisierung 2.0 Gebt dem Kunden, was des Kunden ist!

Für eine Trennung von Wirtschaft und Staat

von Oliver Gorus

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mittwochs um 6 Uhr

„Die Wirtschaft ist frei. Die Verstaatlichung von Privateigentum ist abgeschafft. Jede mittelbare oder unmittelbare wirtschaftliche Unternehmung ist dem Staat untersagt.“ – Auszug aus einer künftigen Verfassung.

Damit wir uns künftig nicht falsch verstehen: In der Gesellschaft, die vor mir im Nebel der Zukunft schwebt, ist dem Staat jede wirtschaftliche Betätigung untersagt. Jede. Grundsätzlich. In jedem Sektor. Insbesondere auch in den Wirtschaftsbranchen Gesundheit, Pharma, Geld, Bildung und Medien.

Gehen Sie’s doch kurz mit mir durch.

Unbestellte Wirtschaftsfelder

Gesundheit. Die ist Privatsache und geht den Staat sowieso nichts an. Was sonst? Das verbriefte Abwehrrecht des Bürgers gegenüber dem Staat, der die körperliche Unversehrtheit und die Selbstbestimmung aller nicht kriminellen Menschen zu achten hat, kann und darf diesen nie wieder im Mund herumgedreht und zu irgendeiner Pflicht verneusprecht werden. Sich irgendein Pharmaprodukt spritzen zu lassen oder auch nicht – was liegt nach unseren historischen Erfahrungen mit Mengeles Menschenversuchen ferner, als ausgerechnet das in die Hände einer wie auch immer gearteten Obrigkeit zu legen?

Weder kann der Staat seine Bürger gesünder machen noch hat er ein echtes Interesse daran, egal was er moralisierend vorschützt. Staatliche Zentralplanungswirtschaft von Betten, Pflegestellen, Ärztehonoraren, Operationen oder Diagnosen jedenfalls sorgt im besten Falle für die ineffiziente Verwaltung von Krankheit, nicht aber für die effektive Gesunderhaltung der Bevölkerung. Die liegt einfach in der Selbstverantwortung jedes Einzelnen und ist ein Produkt aus Ernährung, Bewegung, Sonne, Luft, Schlaf und Psyche.

Solange das Bruttoinlandsprodukt mit dem Menschenreparaturbetrieb wächst, sorgen staatliche Fehlanreize für eine progredient kränkere Symbiose von Nahrungsmittel-, Pharma- und Gesundheitsindustrie. Das Ergebnis: immer mehr chronische Zivilisationskrankheiten, immer schlechtere Gesundheit, immer mehr Abhängigkeit der Kränkelnden vom staatlichen Gesundheitssystem, immer höhere Umsätze bei den korporatistischen Freunden der Regierung in allen drei Symbionten – und, selbstverständlich, immer mehr Macht für die Politiker.

Und im schlimmsten Falle instrumentalisieren Politiker Krankheit dann direkt zur Entrechtung der Bürger, ein menschenverachtender Reflex skrupelloser Herrscher, den wir da in den letzten zwei Jahren staunend live miterleben durften. Das wird nicht weniger hässlich, nur weil es täglich normalisierend im Staats-TV aufgeführt wird.

Natürlich darf ein Staat mit Steuermitteln keine Pharmaprodukte kaufen und verteilen! Das Ergebnis wäre dann nämlich Umverteilung von den Steuerzahlern hin zu wenigen haftungsbefreiten Milliardären und ihren Freunden auf der einen Seite sowie autoritärer Zwangsvertrieb der Pharmaprodukte auf der anderen Seite. Das liegt auf der Hand, denn Vetternwirtschaft und Zwang sind in die DNA des Staats codiert, egal welche seiner Mutanten gerade virulent ist. Und diesmal war das für die Herrscher wirklich sehr, sehr einfach umzusetzen, weil die Untertanen freie Wirtschaft weder schätzen noch überhaupt erkennen, wenn jene durch Staatswirtschaft ersetzt wird.

Mehr als unklug ist es außerdem, Politikern und ihren Freunden in den Zentralbanken die Macht über eine Währung zu überlassen beziehungsweise sie an Zinsen, Renditen oder Geldmengen herumschrauben zu lassen. Genauso unklug, wie ihnen zu erlauben, auf Kosten der Bürger Schulden zu machen. Gründe dafür finden Politiker ja immer. Und sei es eine Infektionskrankheit.

Öffentliche Schulden zu verbieten, dafür sind Verfassungen da. Denn Fürsten benutzen Geld erfahrungsgemäß einzig zur Ausweitung ihrer Macht, ob sie nun ins Amt gewählt oder geboren wurden. Das Ergebnis ist immer Inflation, also die Entschuldung des Staats auf Kosten der Produktiven. Wenn Geld, Banken und Politik ein ungetrennter und unbegrenzter Mischmasch sind, ist das Ergebnis: Raub. Von Währungsreform zu Währungsreform. Immer.

Ungebildete lassen sich natürlich leichter berauben. Und die Bildung der Bevölkerung geht im gleichen Maße den Bach hinunter, in dem sie dem Staat erlaubt, durch Auswahl und Inhalt von Lehrstoff gehorsame Untertanen herbeizuindoktrinieren. Wer Gymnasiast war und heute Kinder auf dem Gymnasium hat, kann das Niveau direkt mit seiner Erinnerung abgleichen – wir sind uns hier mit Sicherheit einig: Es geht rapide bergab. Das staatliche Schulsystem ist eine Katastrophe. Aber dafür träufeln verbeamtete sozialistische Lehrkörper den Kindern giftige Ideologie zwischen den Zeilen ein. Unkontrolliert. Tag für Tag.

Der Staat hat seine klebrigen Finger nicht nur aus der Lehre herauszuhalten, sondern natürlich auch aus der Forschung und der Wissenschaft ganz allgemein. Um diese gebotene Abstinenz zu erhalten, hat es offenbar nicht ausgereicht, lediglich ins Grundgesetz zu schreiben, dass Forschung, Lehre und Wissenschaft frei seien. Das weißkittelige Hofschranzentum handverlesener regierungshöriger Narrativverstärker im Professorenrang muss nicht nur kulturell geächtet, sondern glatt verboten werden.

Panik ist ein genauso schlechter Ratgeber wie die Wissenschaft, wenn die Wissenschaft korrupt ist und den Herrschern mit Panikmache assistiert. Entweder ist Wissenschaft unabhängig, lässt sich also nicht von Regierungen kaufen und instrumentalisieren, oder man nennt sie seit Edward Bernays schlicht: Propaganda.

Ja, und wenn wir schon bei Propaganda sind: Eine Lehre aus dem Dritten Reich hätte dem Parlamentarischen Rat sein müssen, dem Staat die Medien ein für alle Mal aus der Hand zu schlagen. Die Fortsetzung der Reichspropaganda-Maschinerie mit demokratisch aussehenden Mitteln war eine der schlechtesten Ideen der Nachkriegszeit. Übrigens wurde der öffentlich-rechtliche Zwangsrundfunk die ganzen Jahrzehnte hindurch im Wesentlichen durch Urteile des Bundesverfassungsgerichts zur heutigen Regierungs-PR-Abteilung ausgestaltet, also jenes obersten Gerichts, das mittlerweile nebenbei durch parteipolitische Besetzung mit Regierungsfreunden ebenfalls gleichgeschaltet worden ist.

Säkularisierung: die nächste Jahrhundertaufgabe

Das alles – übrigens auch die Branchen innere und äußere Sicherheit, Energieerzeugung, Wohlfahrt und noch vieles mehr – sind eigentlich nichts anderes als Spielfelder der freien Wirtschaft. Alles sind Märkte für den Wettbewerb privatwirtschaftlicher Unternehmen, jedenfalls dann, wenn die Bürger dem Staat das Monopol verwehren, indem sie ihm die Wirtschaftstätigkeit glatt verbieten.

Wie auch eine Kirche eigentlich ein Unternehmen ist. Das älteste der Welt übrigens. Dass die Kirchen in Deutschland seit 1905 genauso durch staatliche Steuereintreibung geschmiert werden wie später der öffentlich-rechtliche Rundfunk, führt ebenso wie bei Letzterem zur Staatshörigkeit – und für beide früher oder später zur Selbstabschaffung. Die Geschichte lehrt: Von sozialistischen Staaten querfinanzierte sozialistische Kirchenfürsten gehen jederzeit den Kurs der Regierung mit und stützen diese selbst bei den größten Sauereien, statt mal in der Bibel nachzulesen, was Jesus in der jeweiligen Situation getan hätte. Solche Kirchen sind überflüssig, Jesus hätte ihre Tempel mit einer Geißel aus Stricken gereinigt!

Ja, hätten wir das mit der Säkularisierung und dem Laizismus nur mal richtig durchgezogen …

Im etatistischen Frankreich war der Laizismus, also das Prinzip der Trennung von Kirche und Staat, zu Beginn des 20. Jahrhunderts eher als Schutz des heiligen Staats vor dem unheilvollen Einfluss der katholischen Kirche gedacht. In den USA genau umgekehrt: Die Kirche sollte vor der Einflussnahme des Staats geschützt werden, denn immerhin lehnte Jesus von Nazareth jede Vergöttlichung menschlicher Macht ab: „Ihr wisst, die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, und ihre Mächtigen tun ihnen Gewalt an. Aber so ist es unter euch nicht!“, lehrte er seinen Jüngern in Judäa.

Die Lehre der Abtrennung des Staats in genau diesem Sinne, die muss Grundlage künftiger Gesellschaftsordnungen werden: Gebt dem Kunden, was des Kunden ist! Und das bedeutet: Haltet den Staat aus allem raus, was auch privatwirtschaftliche Unternehmen machen könnten. Denn je weniger ein Staat zu schaffen hat, desto geringer ist die Macht der Politiker. Und je geringer die Macht der Politiker, desto weniger Boden lassen wir dem Sozialismus. Und je weniger Boden dem Sozialismus, desto mehr Frieden, Gesundheit und Wohlstand für alle!


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