17. Mai 2024

RezensionBoris Reitschuster: Meine Vertreibung

Boris Reitschuster – Meine Vertreibung

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Der seit über 20 Jahren im Mainstream etablierte Journalist Boris Reitschuster fiel mir erstmals 2020 auf; da berichtete er mit Videos und Texten vom Widerstand und den Demonstrationen gegen die übergriffige Corona-Politik. Angesichts der exzessiven Maßnahmen und deren Durchsetzung seitens der Polizei wurde er zunehmend kritischer. Und bekannter. Und beliebter. Und unbeliebter. Das hatte Folgen, bis hin zu einem Anschlag auf ihn in Berlin. In Sitzungen der Bundepressekonferenz fiel er durch unbequemes Nachfragen bei den Regierenden in Ungnade. Man setzte ihn bald vor die Tür, da er, so ehemalige Kollegen, „auf die Seite des Bösen gewechselt“ sei. Heute lebt Boris Reitschuster mit seiner Familie nicht mehr in Deutschland. Er wurde zermürbt und zersetzt und in seiner beruflichen Existenz bedroht. Und er wurde ernsthaft krank. Zuletzt sah er keinen anderen Weg mehr als das Exil. „Meine Vertreibung“, erschienen in der Achgut Edition, schildert die Entwicklung vom kritischen, dennoch durchaus systemkonformen Journalisten zum Exilanten, der zunehmend seine Illusionen über Deutschland, dessen Demokratie und dessen Medien verlor. Warum sollte man das Buch lesen, das vordergründig „nur“ die persönliche Schilderung einiger Berufs- und Lebensjahre des Journalisten Boris Reitschuster ist? Die Antwort ist einfach. „Meine Vertreibung“ schildert exemplarisch Um- und Zustände im heutigen Deutschland, die man sich so kaum oder gar nicht vorstellen kann. Wer Reitschusters Berichte und Erlebnisse der letzten Jahre nicht oder nur rudimentär in seinen Publikationen verfolgt hat, macht sich keine Vorstellung davon, was im „besten Deutschland, das wir je hatten“ (laut Bundespräsident Steinmeier) spätestens seit Ausrufung der Corona-„Pandemie“ möglich war und ist. Daher ist das Buch, weit über die Person des Autors hinaus, eine Zustandsbeschreibung, die man „erschreckend“ nennen muss und die wenig Erfreuliches für die Zukunft des Landes erwarten lässt.


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