14. September 2022

Das Ende der Nachkommen Eriks des Roten Lernt von den Eskimos!

Eine Einstimmung auf harte Zeiten

von Oliver Gorus

Dossierbild

mittwochs um 6 Uhr

Erik der Rote war ein Wikinger. Ein ziemlich nerviger. Ein Unruhestifter, er sorgte permanent für Ärger. Vor rund tausend Jahren lebte er auf seinem Hof auf Island. Wegen eines Streits mit tödlichem Ausgang wurde er von dort für drei Jahre in die Verbannung geschickt. Im restlichen Skandinavien war er auch bereits Persona non grata, da blieb ihm nicht mehr viel übrig.

Im Jahr 982 segelte er mit einigen Anhängern, die ebenfalls Geächtete waren, mit einem Drachenboot nach Westen über den Atlantik und entdeckte Grönland, das grüne Land. Grün war die Küste damals tatsächlich, denn im Mittelalter war das Klima auf der Nordhalbkugel deutlich wärmer als heute.

Erik der Rote gründete die erste Siedlung auf Grönland, wo er überwinterte, segelte zurück nach Island und warb dort neue Siedler. Damit war er sehr erfolgreich, denn er hatte gute Argumente: Wer kein erstgeborener Sohn war, konnte in Skandinavien, wo aller urbarer Grundbesitz schon verteilt und vererbt war, nichts mehr werden. Hinzu kamen die Auswirkungen einer schweren Hungersnot, wogegen das schöne neue grüne und fruchtbare Grönland sehr attraktiv erschien.

Gut 700 Siedler konnte er gewinnen. 25 Schiffe legten von Island ab. Zwar kamen nur 14 von ihnen auf Grönland an, aber die Besiedelung und Kultivierung Grönlands begannen somit kurz vor der Jahrtausendwende. Mehrere Siedlungen in drei Küstengebieten wurden gegründet. Die Grönländer wurden durch Eriks Sohn Leif Eriksson christianisiert, bauten Kirchen, setzten sogar einen Bischof ein.

Weitere Flotten mit Siedlern kamen an. 5.000 bis 6.000 Wikinger umfasste die Kolonie schon bald und stabilisierte sich in den folgenden Jahrzehnten auf diesem Niveau.

Hochmut vor dem Fall

Wovon lebten die Wikinger auf Grönland? Sie lebten dort exakt genauso wie in Skandinavien: Zunächst mal waren sie gute Seefahrer und geschickte Händler. Sie handelten mit den Eskimos, mit Skandinaviern und sogar mit den Indianern in Nordamerika, lange bevor Christopher Kolumbus Amerika „entdeckte“.

Außerdem waren sie Bauern. Sie lebten vom Ackerbau und von der Viehzucht, und ihre Kultur florierte auf Grönland: Überall waren Weiden und auf ihnen grasten ihre Kühe.

Aber irgendwann passierte etwas Schlimmes. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts konnten Seefahrer, die auf Grönland landeten, dort keine lebenden Menschen mehr finden. Aus irgendeinem Grund waren die Siedlungen kurz zuvor ausgestorben oder aufgegeben worden.

Was war passiert?

Das Ende der Grönländer lag lange Zeit im Dunkeln, aber heute sind sich die Historiker und Geographen ziemlich einig, warum sie untergegangen sind.

Es gab einen Klimawandel: Ab circa 1400 begann die sogenannte kleine Eiszeit, die übrigens bis circa 1850 dauerte. In dieser Zeit wurde es auf der Nordhalbkugel deutlich kälter. Die Bedingungen für Ackerbau und Viehzucht auf Grönland verschlechterten sich drastisch.

Der entscheidende Punkt aber: Sie passten sich an die veränderten Bedingungen nicht an! Die Grönländer waren 400 Jahre lang zu stolz und zu stur gewesen, um auch nur irgendetwas von den kälteerprobten Eskimos zu lernen: Sie konnten keine Kajaks bauen, sie konnten nicht fischen, sie konnten keine Harpunen anfertigen, sie wussten nicht, wo die Robben sind und wann die Wale kommen und wie man sie jagt, sie konnten keine Iglus bauen, sie konnten nichts, was notwendig ist, um in einem kalten Grönland zu überleben. Sie kannten nur das warme Grönland. Die Eskimos waren für sie nur Handelspartner, aber ansonsten schauten sie auf sie herab und verachteten sie. Sie fühlten sich den Eskimos überlegen.

Als die Weiden für ihr Vieh schlechter wurden, reduzierten sie also nicht ihren Viehbestand und sie eigneten sich keine neuen Techniken des Nahrungserwerbs an, sondern sie machten einfach weiter wie bisher. Das führte zusätzlich noch zur Überweidung der verbliebenen Wiesen, womit sie die Wurzeln der Gräser und damit ihre eigenen Nahrungsgrundlagen zerstörten.

Am Ende sind sie wohl einfach verhungert.

Warum? Weil sie sich nicht angepasst hatten. Weil sie genauso weitermachen wollten wie bisher, weil sie die veränderten Umweltbedingungen ignorieren wollten.

Im Bann des grünen Wahnsinns

In den deutschsprachigen Ländern von heute ereignete sich ebenfalls ein Klimawandel, aber ein gesellschaftlicher: In nur drei Jahrzehnten verwandelten sich blühende Volkswirtschaften und relativ sorgenfreie pluralistische Gesellschaften in autoritäre sozialistische Zwangsstaaten. Aus einem gedeihlichen, freundlichen, friedlichen Gesellschaftsklima mit stetig steigendem Wohlstand wurde ein ruppiges, raues Klima der Spaltung, der Diffamierung, des wirtschaftlichen Niedergangs, der drohenden Volksaufstände, des Hasses, der Lügen, des Zwangs und der Gewalt.

Korrupte und ideologiegetriebene Politiker trieben Steuern und Abgaben an die Weltspitze, überzogen Menschen und Unternehmen mit einer Flut von Vorschriften und bürokratischen Schikanen, missbrauchten und veräußerten die Grundrechte, tricksten die Gewaltenteilung aus, hebelten den Rechtsstaat aus, organisierten und legalisierten illegale Masseneinwanderung von Kulturfremden, zwangen und nötigten die Bürger zum Tragen von Gesichtsmasken und zu Injektionen von nicht regulär zugelassenen Pharmaprodukten mit zahlreichen und gefährlichen Nebenwirkungen, legten die Wirtschaftstätigkeit mit Zwangsmaßnahmen und Verboten immer wieder lahm, ergriffen ohne Not Partei in einem Krieg zweier korrupter Oligarchenstaaten, druckten Geld in riesigen Mengen, verknappten vorsätzlich lebenswichtige Güter wie Gas, Strom und Dünger und verteuerten sie damit stark, trieben kleine und mittlere Unternehmen in den Ruin, ließen den Mittelstand verarmen, jagten die Bevölkerung in einen Winter ohne sichere Energieversorgung und in eine Zukunft ohne sichere und erschwingliche Nahrungsmittelversorgung.

Und das alles, um angeblich aus dem Kapitalismus auszusteigen und die Marktwirtschaft mittels einer „gelenkten Kriegswirtschaft“ in eine utopische kleine und klimaneutrale Kreislaufwirtschaft zu „transformieren“ – ein völlig wahnsinniges Vorhaben, vergleichbar mit den kulturrevolutionären Projekten von Pol Pot oder Mao im 20. Jahrhundert. Oder anders ausgedrückt: Armut, Hunger, Tod und Leid für Millionen. Wer es nicht glaubt oder das für übertrieben hält, möge sich einfach mal damit beschäftigen, wie die grüne „Wirtschaftsvordenkerin“ Ulrike Herrmann so unverblümt die grüne Agenda erklärt, die die kleinen Menschen mit Macht, wie Merkel, Scholz, Habeck, Özdemir, Lindner, Buschmann, Lauterbach, Baerbock, in die Tat umsetzen. Skrupellos. Schamlos. Gewissenlos.

Wer sind Ihre Eskimos?

Also: Das gesellschaftliche Klima ist in diesem Sinne kalt und unwirtlich geworden in den deutschsprachigen Ländern. Vor allem für freie Individuen, die vom Staat einfach nur in Ruhe gelassen werden wollen. Und vermutlich wird es in naher Zukunft noch mal deutlich härter. Jetzt ist die Frage: Was tun?

Sie können es natürlich halten wie die Grönländer und einfach so weitermachen wie bisher: Folgsam alle Regeln beachten, brav der Demokratie huldigen, darauf vertrauen, dass „die da oben“ schöne und lebenswerte Bedingungen gewährleisten, alle vier Jahre zwei Kreuzchen machen, einfach weiter ARD und ZDF gucken und ein treuer Staatsbürger sein: gehorsam, untertänig und ganz lieb.

Oder Sie schauen sich von den Eskimos ab, wie man in einem rauen Klima überlebt: Sie lernen, wie man Kajaks, Iglus und Harpunen baut, wie man Robben und Wale jagt, Sie gewöhnen sich daran, rohes Fleisch zu essen, anstatt weiter Kühe auf die zugefrorenen Weiden zu treiben. Sie ändern Ihre Gewohnheiten, Sie passen sich den Bedingungen an.

Harte Zeiten formen harte Menschen. Sie schalten in den Überlebensmodus und weigern sich, klein beizugeben. Sie bewahren die Flamme der Freiheit, bleiben aufrecht, verteidigen sich wehrhaft, aber initiieren selbst keine Gewalt, halten sich warm und warten auf Ihre Chance, wenn das Klima wieder besser wird.

Und ein Blick in die Geschichte zeigt: Warmes Klima mit guten Lebensbedingungen kommt und geht, ganz unabhängig vom CO2-Gehalt der Luft übrigens. Und genauso ist es mit dem gesellschaftlichen Klima: Gute Zeiten für freie Menschen kommen immer wieder. Vielleicht schon sehr bald, vielleicht nämlich zerschellt das starre, unreformierbare politische System an den eigenen selbstgemachten Krisen, vielleicht wird aus dem Chaos ein tanzender Stern geboren … Für unsereins geht es darum, bis dahin zu überleben, um gut organisiert am Start zu sein, wenn sich eine neue Chance bietet.


Artikel bewerten

Artikel teilen

Anzeigen

Kommentare

Die Kommentarfunktion (lesen und schreiben) steht exklusiv Abonnenten der Zeitschrift „eigentümlich frei“ zur Verfügung.

Wenn Sie Abonnent sind und bereits ein Benutzerkonto haben, melden Sie sich bitte an. Wenn Sie noch kein Benutzerkonto haben, nutzen Sie bitte das Registrierungsformular für Abonnenten.

Mit einem ef-Abonnement erhalten Sie zehn Mal im Jahr eine Zeitschrift (print und/oder elektronisch), die anders ist als andere. Dazu können Sie dann auch viele andere exklusive Inhalte lesen und kommentieren.

Anzeige